Über die Lust, Politik zu machen und die Unlust, Parteipolitik auszufechten
Von Markus Schlegel
Darf's heute mal etwas persönlicher sein? Gut.
Nun verfolge ich ja schon seit einigen Monaten die Politik innerhalb der WASG und bin an ihr zugegebenermaßen auch nicht ganz unbeteiligt.
Seit dem November vergangenen Jahres tut diese Partei eigentlich nichts anderes, als sich über Satzungsfragen, Geschäftsordnungen, Vorstandswahlen und - angesichts der vernachlässigbaren Probleme in der bundesdeutschen Politik - Parteiinternes Gedanken zu machen.
Eine wirkliche Programmdebatte, die diesen Namen verdient, hat es nicht gegeben. Kurz gesagt: Etwa 95% der Zeit hat sich diese Partei damit beschäftigt, sich mit sich selbst zu befassen.
Wie gerne wäre ich in der Gründungsphase der Grünen dabeigewesen, damals, als noch die Fetzen flogen und der Kampf zwischen Fundis und Realos ausgetragen wurde.
Wie sieht das bei der WASG aus? Kein Programm, und jetzt ein eilig vom Vorstand übergepfropftes Wahlmanifest, das nirgendwo für die Mitglieder zur Diskussion gestellt wurde. Angesichts eines angekündigten Selbstmords der Partei (Verzicht auf eine eigene Kandidatur) aus Angst vor dem Tod, reicht das ja vielleicht, um sich in die Arme der PDS hinüberzuretten.
Welchen Grund ein politisch interessierter Bürger jetzt noch haben sollte, in diese WASG einzutreten, ist fraglich. Entscheidet er sich sofort für die PDS, ist es mit dem Umschreiben seines Parteibuchs wohl leichter. Es muss, wenn überhaupt, nur der Name der Partei überklebt werden.
Nein, die Führungsspitze dieser WASG hatte niemals Visionen. Die Menschen an der Basis, von denen ich viele und unglaublich intelligente kennen gelernt habe, hatten sie. Doch ihre Ambitionen und Hoffnungen werden, so steht es zu erwarten, auf dem Altar der Karriereambitionen einiger weniger geopfert werden.
Da gibt es Menschen, die sind geschäftsführender Landesvrstand, bekleiden dasgleiche Amt im Bundesvorstand und streben hervorragende Listenplätze an. Die Kandidatur als Kurienkardinal steht noch aus.
In Baden Württemberg und Nordrhein-Westfalen machen sich nicht mehr ganz taufrische Ex-Politiker auf den Weg zu Matadoren der WASG zu werden. Was wir von ihnen lernen können? Wie man Diskussionsprozesse abwürgt, wie man mitläuft, wie man versucht zu katzbuckeln, in der vagen Hoffnung auf Karriere.
Es stellt sich die Frage: Was ist diese WASG im Juni 2005?
Mir hallt da ein Lied vom Pink Floyd wider: The Fletcher Memorial home...
eine Strophe daraus:
"And they can appear to themselves every day
On closed circuit TV.
To make sure they're still real.
It's the only connection they feel."
Gute Nacht WASG. Alles wird gut.
Darf's heute mal etwas persönlicher sein? Gut.
Nun verfolge ich ja schon seit einigen Monaten die Politik innerhalb der WASG und bin an ihr zugegebenermaßen auch nicht ganz unbeteiligt.
Seit dem November vergangenen Jahres tut diese Partei eigentlich nichts anderes, als sich über Satzungsfragen, Geschäftsordnungen, Vorstandswahlen und - angesichts der vernachlässigbaren Probleme in der bundesdeutschen Politik - Parteiinternes Gedanken zu machen.
Eine wirkliche Programmdebatte, die diesen Namen verdient, hat es nicht gegeben. Kurz gesagt: Etwa 95% der Zeit hat sich diese Partei damit beschäftigt, sich mit sich selbst zu befassen.
Wie gerne wäre ich in der Gründungsphase der Grünen dabeigewesen, damals, als noch die Fetzen flogen und der Kampf zwischen Fundis und Realos ausgetragen wurde.
Wie sieht das bei der WASG aus? Kein Programm, und jetzt ein eilig vom Vorstand übergepfropftes Wahlmanifest, das nirgendwo für die Mitglieder zur Diskussion gestellt wurde. Angesichts eines angekündigten Selbstmords der Partei (Verzicht auf eine eigene Kandidatur) aus Angst vor dem Tod, reicht das ja vielleicht, um sich in die Arme der PDS hinüberzuretten.
Welchen Grund ein politisch interessierter Bürger jetzt noch haben sollte, in diese WASG einzutreten, ist fraglich. Entscheidet er sich sofort für die PDS, ist es mit dem Umschreiben seines Parteibuchs wohl leichter. Es muss, wenn überhaupt, nur der Name der Partei überklebt werden.
Nein, die Führungsspitze dieser WASG hatte niemals Visionen. Die Menschen an der Basis, von denen ich viele und unglaublich intelligente kennen gelernt habe, hatten sie. Doch ihre Ambitionen und Hoffnungen werden, so steht es zu erwarten, auf dem Altar der Karriereambitionen einiger weniger geopfert werden.
Da gibt es Menschen, die sind geschäftsführender Landesvrstand, bekleiden dasgleiche Amt im Bundesvorstand und streben hervorragende Listenplätze an. Die Kandidatur als Kurienkardinal steht noch aus.
In Baden Württemberg und Nordrhein-Westfalen machen sich nicht mehr ganz taufrische Ex-Politiker auf den Weg zu Matadoren der WASG zu werden. Was wir von ihnen lernen können? Wie man Diskussionsprozesse abwürgt, wie man mitläuft, wie man versucht zu katzbuckeln, in der vagen Hoffnung auf Karriere.
Es stellt sich die Frage: Was ist diese WASG im Juni 2005?
Mir hallt da ein Lied vom Pink Floyd wider: The Fletcher Memorial home...
eine Strophe daraus:
"And they can appear to themselves every day
On closed circuit TV.
To make sure they're still real.
It's the only connection they feel."
Gute Nacht WASG. Alles wird gut.
Meinungssammler - 29. Jun, 16:33